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Die große Entdeckung des Rudolf Gantenbrink

Schon vor geraumer Zeit waren in der Cheops Pyramide sauber bearbeitete Schächte gefunden worden, die von der so genannten Grabkammer der Königin schräg nach oben führen. Diese bemerkenswert aufwändig angelegten Schächte messen in der Breite gerade einmal 20 Zentimeter und obwohl sie unten verschlossen waren, wurden sie zunächst als Luftschächte interpretiert.

Dass diese Interpretation eher fragwürdig war, leuchtet wohl jedem ein und so wurde eine eingehendere Untersuchung eingeleitet. Das war Ende der 1980er Jahre.


Copyright Rudolf Gantenbrink 1999

In Kooperation mit dem Deutschen Archäologischen Institut (DAI) wollten die Ägypter die Funktion der Luftschächte ergründen. Das DAI beteiligte sich unter anderem an der Finanzierung des Projekts. Erste Aufgabe war es, einen verantwortlichen Projektleiter zu finden und genau hier fangen die Ungereimtheiten an.

Eigentlich sollte man ja erwarten, dass für eine solches Prestigeunternehmen international renommierte Ägyptologen herangezogen würden. Statt dessen präsentierte man nach kurzer Suche einen ausgesprochen interessanten Kompromisskandidaten: Rudolf Gantenbrink. Der ist seines Zeichens Ingenieur und das ist schon recht revolutionär für die wunderschöne Welt der Ägyptologie, wo man neuen Theorien und Ansätzen gemeinhin so aufgeschlossen gegenüber steht, wie China der Rede- und Pressefreiheit.

Nun ist die Idee an sich natürlich nicht schlecht, einen Ingenieur mit so etwas zu beauftragen, zumindest wenn man davon ausgeht, dass die Schächte eine echte Funktion haben und man die in feinster Wissenschaftlermanier empirisch untersuchen will. Genau das passt aber nicht so ganz ins Bild. Immerhin wurde im Vorfeld wohl eher vermutet, dass die Schächte eine symbolische Bedeutung haben, vielleicht der Seele des Pharao den Weg leiten, damit er an der Seite der Götter im Himmel regieren kann.

Und doch könnte es Sinn machen. Böse Zungen behaupten nämlich, Zahi Hawass hätte Gantenbrink damals mit der Erforschung der Luftschächte beauftragt, weil er als einziger Bewerber kein ausgebildeter Ägyptologe war. Wollte er den Erfolg gar nicht und beugte sich nur dem wachsenden Druck der internationalen Forschergemeinde? Und hat das DAI den Zuschlag nur bekommen, weil sie eben diese Option Gantenbrink - zugegebener Maßen einen Laien - vorlegen konnten? Ketzerische Fragen, doch berechtigt nichtsdestotrotz.

Wie es sich auch zutrug, im weiteren Verlauf bewahrheitete sich der alte Spruch: Ersten kommt es anders und zweitens als man denkt. Wenn Hawass tatsächlich damit rechnete, dass Gantenbrink nicht viel entdecken würde, hatte er sich verkalkuliert. Gantenbrink, ganz Ingenieur, baute einen kleinen Roboter, montierte eine Kamera drauf und untersuchte die Schächte mit einer Videokamera. Das kleinen Hightech Vehikel nannte er übrigens Upuaut nach dem gleichnamigen ägyptischen Gott. Übersetzt heißt er so viel wie "Öffner des Weges". Nach einigen erfolglosen Anläufen wurde er im Südschacht fündig.

Der Schacht endete (nach immerhin 64 Metern) überraschender Weise recht abrupt. Ein sorgfältig bearbeiteter Stein aus hochwertigem Kalkstein verschloss ihn. An diesem Stein befanden sich zwei Kupferstreifen, unter ihnen zwei helle runde Kreise. Die Sache war mysteriös und natürlich sensationell.

Umso befremdlicher war die Reaktion von Hawass und Professor Stadelmann vom DAI. Schon im Vorfeld der Entdeckung hatte es einige seltsame Begebenheiten gegeben, doch was nun kam, übertraf alles. Gantenbrink wurde aufgefordert eine Presseerklärung zu verfassen. Das tat er, doch Stadelmann war unzufrieden. Noch mehrere Versionen wurden dem Professor präsentiert, doch keine gefiel. Schließlich schlug Stadelmann vor, die Veröffentlichung gleich ganz zu verschieben. Gantenbrink reichte es. Er reiste ab, die Kampagne war ohnehin beendet.

Rudolf Gantenbrink schickte nach seiner Rückkehr einige Kopien des Videos seines Erkundungsroboters an einige Fachleute. Irgendwie bekam die Presse davon Wind und keine zwei Wochen später erschien eine kurze Notiz in einer englischen Zeitung. Halb so schlimm könnte man denken, wenn nicht - und jetzt wird es richtig eigenwillig - das DAI die Entdeckung verleugnet und herunter gespielt hätte. Auch Hawass tobte und damit kam die Sache erst richtig ins Rollen, entwickelte sich zu einem klassischen Selbstläufer. Das hatte Gantenbrink ganz sicher nicht gewollt und schon gar nicht, dass er in der Folge mit irgendwelchen Verschwörungstheoretiker a la Bauval und Hancock in einen Topf geworfen wurde, doch zu spät.

Was nachher an Missverständnissen dazu kam, wollen wir hier gar nicht weiter ausführen. Gantenbrink machte jedenfalls keinen Rückzieher und so traf ihn der Zorn des einzig Gerechten im Tal der Könige und das konnte kein anderer sein als Direktor Hawass selbst. Das DAI machte wohl gute Miene zum bösen Spiel, bekleckerten sich auf jeden Fall nicht mit Ruhm. Zur Strafe für seine Unbotmäßigkeit wurde der Entdecker mit Pyramidenverbot belegt. Jahrelang wurde seine Vermutung, es handele sich um eine Tür (die Metallstreifen erinnern nun mal fatal an die Rückseiten von Beschlägen) von Hawass dementiert und lächerlich gemacht. Zur echten Posse geriet die Angelegenheit allerdings, als neun Jahre später ein Versuch unternommen wurde, hinter diese Tür zu schauen.

Nicht nur das Dr. Hawass ganz plötzlich von einer Tür sprach, auf der Webseite des Discovery Chanel, der die weltweiten Übertragungsrechte hatte (die Aktion wurde live übertragen), ließ sich Hawass auch noch als Entdecker feiern. Das rief natürlich einen Sturm der Entrüstung hervor und nach massiven Protesten wurde der Eintrag entfernt. Gantenbrink wurde trotzdem nicht eingeladen und hat nach wie vor Pyramidenverbot.


Während der Live-Übertragung glänzte Hawass dann auch noch damit, dass er einen Sarkophag mit Hammer und Meißel bearbeitete, was der versammelten Archäologenschaft glatt die Sprache verschlug. Nach dem Auftritt wollen wir fast nicht mehr wissen, was Hawass so alles in der Cheopspyramide treibt. Dem Vernehmen nach, wird dort seit Jahren intensiv gearbeitet, ohne dass irgendjemand wüsste, was genau der eitle Direktor dort eigentlich treibt.

Hawass ist ein mächtiger Mann in Ägypten, wer sich mit ihm anlegt, bekommt in Ägypten keine Grabungserlaubnis mehr, entsprechend halten sich die Fachleute vornehm zurück, mit der Kritik an ihm. Rechtens ist das allerdings nicht, zumal es ein offenes Geheimnis ist, dass Hawass nach einer möglicherweise noch verborgenen Grabkammer sucht. Platz genug ist dafür und nachdem klar ist, dass es sich bei der Tür, die zuerst keine war und dann doch zu einer wurde, um eben eine solche handelt, weiß man sogar wo man suchen muss.

Auch schon bei anderer Gelegenheit fiel der flammende Nationalist Hawass ausgesprochen negativ auf. Im Anschluss an eine Pressekonferenz und in der festen Überzeugung alle Mikrofone seien aus, ließ er zum Beispiel verlauten, dass die Theorie, dass jüdische Gefangene an der Errichtung der Pyramiden beteiligt gewesen sein könnten, blanker Unsinn sei. Ein solches Wunderwerk könne nur von ägyptischen Arbeitern errichtet worden sein und ganz sicher nicht von irgendwelchen Juden. Da wusste man dann, welch Geistes Kind der oberste Wächter der Antiken ist.

Hinter der Tür fand sich übrigens ein kleiner Hohlraum und eine weitere Tür.

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